top of page

Drei Marathon-Bestzeiten in Freiburg

  • info540631
  • vor 17 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit

Jonas Lehmann und Annika Brucker laufen über die 42,195 Kilometer in die Top-10, Merhawi Micael und Simon Christ zeigen ebenso herausragende Leistungen über die Königsdistanz.

Bei der 20. Jubiläums-Ausgabe des Freiburg Marathons erreichten insgesamt stolze 15.000 Läufer das Ziel. Darunter mischten sich gleich zwölf Roadrunners – wovon sogar fünf die 42,195 Kilometer meisterten. Vier bzw. drei weitere Roadrunners nahmen den Halbmarathon sowie den 10,6-km-Lauf in Angriff. Nach einigen Jahren der nicht gerade günstigen Zeitplanung, wartete die 20. Ausgabe mit neuen Startzeiten auf: Zuerst wurden die rund 1.800 Läufer über die Marathondistanz um 9:00 Uhr an der Messe losgeschickt. 50 Minuten später folgten die Läufer über die – wie erst wenige Tage zuvor bekannt gegebene – 10,6-km-Distanz, ehe ab 10:30 Uhr der Startbereich allein dem riesigen Halbmarathonfeld gehörte. Rund 9.000 Läufer wurden auf den 21,1-km-Rundkurs geschickt.


Jonas Lehmann läuft zu einer herausragenden 2:35:54 Stunden


Großes vor hatte im Marathon besonders Jonas Lehmann, der bereits mehrfach als Pacemaker über die 42,195 Kilometer im Einsatz war, aber dessen Bestzeit noch vom Mannheimer Dämmer-Marathon 2019 stammte. Dort war er knapp unter 2:50 Stunden gelaufen, nun sollten zehn Minuten von der Uhr. Nach einer starken Vorbereitung in den letzten Monaten, ging der 30-Jährige das Rennen entsprechend selbstbewusst an und sah sich schnell im Kampf um die Top-10. Schon nach 1:17:26 Stunden passierte er die Halbmarathon-Marke und nahm die zweite Runde auf dem zwar recht flachen, aber nicht gerade als pfeilschnell bekannten Kurs in Angriff. In einem sehr konstanten, hochklassigen Rennen sah er sich am Ende im Endspurt um Platz 5. Diesen verpasste er zwar um wenige Sekunden, doch übererfüllte sein Ziel mit 2:35:54 Stunden als Gesamtsiebter eindrucksvoll. Nur wenige Sekunden trennten am Ende Platz 5 und 8 in einem der wohl hochklassigsten Felder, das über die Marathondistanz bisher an der Spitze zu sehen war.


Ein Traum-Debüt lieferte dahinter Merhawi Micael ab. Gänzlich ohne Erfahrung über die 42,195 Kilometer orientierte er sich an einem Kilometerschnitt von vier Minuten. Nach einer ersten Runde in 1:23:10 Stunden ließ er eine zweite Runde in 1:24:25 Stunden folgen und zeigte eine nahezu perfekte Renneinteilung, was bei zunehmenden Temperaturen, dem welligen Streckenprofil und einem spürbaren Wind nicht ganz einfach war. Nach 2:47:34 Stunden konnte er sich über einen starken 23. Gesamtplatz freuen und überglücklich die Ziellinie überqueren.


Simon Christ über 37 Minuten schneller als im Herbst


Nicht minder Grund zur Freude hatte Simon Christ. Erst im Oktober hatte er erstmals die 4-Stunden-Marke unterboten, ehe er im Folgemonat das blaue Trikot überstreifte und Teil des Teams wurde. Was seither geschah, ist eine Kombination aus Disziplin, Trainingsstruktur und großem Kampfgeist. Um stolze 21 Minuten hatte er sich bereits über die Halbmarathon-Distanz gesteigert, eine ähnliche Verbesserung gelang ihm über die zehn Kilometer – nun sollte über die Königsdistanz die Belohnung für die zurückliegenden Trainingsmonate folgen. Entsprechend mutig und auf einem ganz anderen Niveau als zuletzt im Herbst ging Simon ins Rennen. Nach 3:18:01 Stunden sollte er eine unglaubliche 37-minütige Verbesserung gegenüber seinem damals dritten Marathon in Dublin erreicht und nah an den vorderen zehn Prozent aller Finisher die Ziellinie überquert haben – ein Musterbeispiel für Kontinuität und Durchhaltevermögen. Gemeinsam mit Jonas und Merhawi belegte das Trio zudem den zweiten Platz in der Mannschaftswertung.


Für die zweite Top-10-Platzierung des Tages sorgte Annika Brucker. Vier Wochen zuvor war ihr aus gesundheitlichen Gründen ein Finish beim Bienwald-Marathon in Kandel verwehrt geblieben, doch ihren Frühjahres-Marathon wollte sie so einfach nicht aufgeben. So stand sie am Sonntag erneut am Start und bestritt weite Strecken des Rennens gemeinsam mit Simon. Während die Konkurrenz auf der zweiten Runde immer mehr Tribut zollen musste, lief sie sich kontinuierlich in Richtung Top-10. Trotz eines schweren Schlussviertels erreichte sie die Ziellinie als sehr starke 9. Frau nach 3:22:52 Stunden. Katharina Oswald ging unterdessen als offizielle 3:45-h-Pacemakerin an den Start und erfüllte ihren Job in 3:43:54 Stunden mit Bravour.


Michael Schrempp unter 8.534-Halbmarathon-Finishern auf Rang 13


Neben einem herausragenden Teamerfolg im Marathon, konnten auch im riesigen Halbmarathonfeld starke Ergebnisse gefeiert werden. Allen voran sorgte hierfür Michael Schrempp, der im vergangenen Jahr wenige Sekunden vor Jonas Lehmann in 1:14:30 Stunden Gesamtplatz acht in neuer persönlicher Bestzeit belegte. Nichts anderes sollte ihm auch 2025 gelingen. Im großen und hochklassigen Starterfeld passierte er die 10-km-Marke nach 35:12 Minuten und schob sich am Ende bis auf Rang 13 nach vorn. Vergangenes Jahr noch Sieger der Altersklasse M40, gewann er nun mit fast viereinhalb Minuten Vorsprung die Altersklasse M45. In 1:14:31 Stunden verpasste er seine Bestzeit nur um die Winzigkeit einer Sekunde. Noch unter die ersten 100 Läufer schaffte es auch Björn Rauh. In 1:20:53 Stunden belegte er Rang 93 des Gesamtklassements sowie den 9. Platz der stark umkämpften M40.


Für eine weitere Top-10-Platzierung sorgte wenig später Meike Freudenreich. Das Rennen der Frauen gewann die Triathlon-Olympionikin von 2021, Anabel Knoll, knapp unter 1:20 Stunden. Dahinter war für Meike lange Zeit ein Podestplatz in Reichweite. Am Ende fehlten ihr knapp 90 Sekunden. In 1:24:09 Stunden belegte die Schutterwälderin dennoch einen starken 6. Platz aller 3.317 gefinishten Frauen. Als vierter Roadrunner ging Hubert Müller auf die Strecke. Für ihn stoppte die Uhr nach 1:59:23 Stunden.


Bärbel Brucker läuft an ihrem 60. Geburtstag hauchdünn am Altersklassen-Podium vorbei


Mäßig begeistert zeigten sich viele Läufer beim eigentlich als 10-km-Rennen titulierten Lauf über die sehr kurzfristig kommunizierte Streckenverlängerung bzw. die Lösung, die der Veranstalter gefunden hatte. Verkehrsbedingte Hürden hätte eine Verlängerung auf 10,6 Kilometer unumgänglich gemacht, wobei es dennoch eine Zeitmessung nach exakt zehn Kilometer geben sollte. Kurzfristig und spärlich kommuniziert war so offenbar für viele Teilnehmer nicht klar, wo das Rennen denn nun eigentlich enden sollte.


Nicht den besten Tag erwischt hatte Patrick Brucker, der bis zum windtechnisch sehr exponierten Stück die Dreisam hinauf gut unterwegs war. Auch wenn die Konkurrenz des rund 2.500 Läufer fassenden Feldes nicht mit der des Marathons oder Halbmarathon zu vergleichen war, stand am Ende in 38:56 Minuten immerhin Platz zwölf. Gemeinsam mit seiner Freundin bezwang Jonas Bender die Strecke in 55:03 Minuten bzw. 52:12 Minuten für die exakte 10-km-Distanz.


An ihrem 60. Geburtstag wollte sich Bärbel Brucker einmal mehr einen Start in Freiburg nicht entgehen lassen. Unter 42 Finisherinnen der Altersklasse W60 fehlten ihr am Ende nur neun Sekunden zum Podest. Nach 59:48 Minuten – 56:33 Minuten bei der separat ausgewiesenen 10-km-Marke – belegte sie Platz vier ihrer Altersklasse.

 
 
 

Comments


bottom of page